Das Grimace Projekt
Wie stellt man Emotionen auf digitalen Geräten dar? Das Grimace Projekt leistet Pionierarbeit.
Die Mimik ist eine der wichtigsten Komponenten der non-verbalen Kommunikation. Diese Komponente fehlt in textbasierten Dialogformen, was die Menschen dazu bewegte kleine Hilfszeichen zu verwenden die wir alle als Smilies kennen (^_^). Sie fungieren als emotionale Unterstützung des Geschriebenen. Dadurch können Worte stärker wirken oder unangenehme Missverständnisse vermieden werden. Smilies sind natürlich ein sehr unzureichendes Mittel Emotionen zu vermitteln, weil es keine Abstufungen in der Intesität der Darstellung gibt und weil sie erst erlernt werden müssen und nicht auf natürliche Art und Weise verstanden werden.
Genau diese Unzulänglichkeit versucht das Grimace Projekt zu verbessern. Wir haben ein parametrisiertes Gesichtsmodell entwickelt dass 6 Grundemotionen (Freude, Trauer, Angst, Wut, Überraschung und Ekel) anzeigen kann, als auch zweier Kombinationen jener. Das Projekt basiert zum Teil auf Scott McClouds grandiosem Buch Making Comics, das unter anderem dieses Konzept der Mischung von Emotionen beschreibt und visuell sehr anschaulich erklärt. Grimace wurde gemeinsam mit dem Initiator Oliver Spindler als Teil seiner Diplomarbeit umgesetzt. Fadrat übernahm dabei die visuelle Umsetzung und die Gestaltung der Webseite, sowie die Konzeption und Programmierung eines online Fragebogens. Letzterer diente dazu die Erkennbarkeit der von Grimace generierten Gesichter zu überprüfen. Den Probanden wurden Gesichtsausdrücke des Grimace Systems in zufälliger Reihenfolge gezeigt und es sollten die zugrundeliegenden Emotionen identifiziert werden.
Grimace wird vor allem von Illustratoren und Illustratorinnen eingesetzt um bestimmte Emotionen anzuwählen und einen Gesichtsausdruck als Referenz für das Zeichnen zu erhalten.